Leichtathletik
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07.10.2020 18:17 Alter: 4 yrs
Kategorie: Leichtathletik

Stumböck und Zeug holen Bayern-Titel

Werferinnen der SG Hausham überzeugen auch bei Bayerischer Meisterschaft


Bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen in Erding zeigten die Werferinnen der LG Oberland, Sabrina Zeug und Christina Stumböck, einmal mehr, dass sie zur Freistaat-Elite gehört: Stumböck holte Gold im Diskus, Zeug einen kompletten Medaillensatz.

Früher hatte Trainer Hans Zenzinger von der SG Hausham meist nur eine Bayerische Meisterin – jetzt hat er zwei Titelträgerinnen. Aber der erfahrene Coach weiß: „Der Samstag war ein absoluter Härtetest, was das Wetter betraf.“ Es waren Kapriolen, bei denen selbst der sprichwörtliche Hund nicht vor die Türe gehen würde: Nieseln bis Starkregen, Temperaturen zwischen fünf und sieben Grad, und – für seine Werferinnen das Schlimmste – richtungswechselnde Winde in verschiedenen Stärken. Vom Wetter zeigte sich Stumböck unbeeindruckt. Der Ein-Kilogramm-Diskus segelte auf 45,25 Meter, der Sieg für die 22-Jährige vor ihrer – auf dem Papier – favorisierten Vereinskameradin Zeug (42,10 Meter). „Diesen Titel nach der Goldmedaille bei den U23-Juniorinnen nun auch bei den Frauen zu gewinnen, war für mich die Krönung einer sehr, sehr guten Saison“, freute sie sich. „Wie sich die ganze Saison über gezeigt hat, sind Sabrina und ich aktuell im Diskuswurf auf einem ziemlich gleichen Niveau unterwegs, und je nach Tagesform hatte mal die eine, mal die andere die Nasenspitze vorne“, interpretiert sie sportlich fair. „Und ich habe die ganze Saison über keinen wirklich schlechten Wettkampf hingelegt, meine Wurfserien waren immer gut bis sehr gut, egal bei welchen Bedingungen.“ Dass die Bayerische zu einem Showdown werden würde, hatte sie erwartet. „Ich hätte einen Tag vorher keine Wetten abschließen wollen, wer von uns beiden gewinnt.“ Allerdings merkte Stumböck schon beim Einwerfen, „dass ich trotz der Bedingungen einen sehr guten Tag habe“. Dennoch sei sie überrascht gewesen, dass es so gut lief. Eine ihrer Trumpfkarten war ihre Konstanz, am Ende hätte jeder Wurf zu Gold gereicht. Im Kugelstoßen hatte sie kein Glück: Mit 11,11 Metern verfehlte sie Bronze nur um vier Zentimeter. „Diese vier Zentimeter wären definitiv machbar gewesen, selbstverständlich hätte ich mich über eine Medaille gefreut und ich hab mich auch deutlich unter Wert geschlagen“, weiß die LGO-Athletin. Schuld waren für sie zwei Faktoren: Nach dem Diskus-Triumph und der langen Wartezeit zwischen den Disziplinen war die Spannung einfach raus, ebenso machte sich eine alte Verletzung an ihrer Stoß-Hand bemerkbar. „Deshalb habe ich keinen Stoß richtig getroffen.“ Im Hammerwurf wurde sie in der starken Konkurrenz zwar „nur“ Sechste, aber mit 40,28 Meter „konnte ich endlich meine Bestleistung auf über 40 Meter steigern“. Zeug war in Erding mit einem kompletten Medaillensatz eine der erfolgreichsten Athletinnen. Bei Silber im Diskus sei noch der Wurm drin gewesen. Das ärgerte die 28-Jährige, ist sie doch Führende der bayerischen Bestenliste (46,99 Meter). „Ich konnte da nicht zufrieden sein, denn nachdem es zwei Wochen zuvor bergauf mit der Leistung ging, war es am Samstag wieder schlechter – ebenso wie das Wetter.“ Im Kugelstoßen trotzte Zeug dem Wetter und schockte die Konkurrenz bereits im ersten Versuch mit einem perfekten Drehstoß von 14,16 Metern. Im fünften und sechsten Versuch stellte sie auf die Wechselschritt-Technik um und überraschte mit ihrer neuen Saisonbestmarke von 14,32 Metern. Als neue Bayerische Meisterin lag sie deutlich vor Simone Schramm (LG Bamberg/12,55 Meter. Auch bei Zeug gab es eine perfekte Statistik: Ihre vier gültigen Versuche hätten alle zum Gold gereicht. „Ich habe mit der Kugel endlich mal meine Trainingsleistungen im Wettkampf abgerufen.“ Im Hammerwurf präsentierte sich Zeug am Sonntag bei blauem Himmel und Herbst-Sonnenschein ebenfalls von ihrer besten Seite. Trotz leichter Wadenprobleme kam sie mit 48,29 Metern bis auf fünf Zentimeter an ihren persönlichen Rekord heran und gewann Bronze. 25 Zentimeter fehlten ihr zu Silber, die DM-Neunte Nancy Randig (SWC Regensburg/57,59 Meter) gewann klar. Zenzinger: „Der Hammerwurf war ein echter Krimi, weil es so knapp zwischen Silber und Bronze wurde.“ Im Speerwurf-Finale komplettierte die Haushamerin ihren gelungenen Auftritt: Mit 41,05 Metern wurde sie Vierte, verfehlte um 1,25 Meter Bronze und unterlag der hochfavorisierten Sabrina Reusch (LG Stadtwerke München/45,13 Meter). Quelle: Miesbacher Merkur vom 7.10.2020