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08.07.2010 13:34 Alter: 14 yrs
Kategorie: Fußball

Mit A, B, C und D die Früchte geerntet

Mit neuem Ausbildungskonzept wagte die SG Hausham vor drei Jahren den Neuanfang - und erlebt enormen Aufschwung.


Drei Jahre ist es her, da war der Fußball in Hausham am Boden. Die erste Mannschaft war gerade sang- und klanglos aus der Kreisklasse abgestiegen, zudem blieb der Nachwuchs aus.

Die Haushamer standen erstmals ohne eine A- und eine B-Jugend da. „Da waren wir kurz vorm Auflösen“, erinnert sich Jugendleiter Bernd Marcks. Die Verantwortlichen der SG waren zum Handeln gezwungen.


Jetzt hat sich das Blatt gedreht: In der abgelaufenen Spielzeit schaffte sowohl die Haushamer Bals auch die A-Jugend den Aufstieg in die Kreisliga und gesellen sich damit zur vereinseigenen D- und C-Jugend, die dieses Kunststück bereits zuvor fertiggebracht hatten. Vier Jugendteams in der Kreisliga - ein Erfolg, der im Landkreis seinesgleichen sucht.

Wie kommt das?

„Weil wir eine gute Jugendarbeit machen“, antwortet Ausbildungsleiter Peter Wagner trocken. In den vergangenen drei Jahren haben die Haushamer ein systematisches Ausbildungskonzept entwickelt, das nun Früchte trägt. Zum einen setzt die SG auf erfahrene Jugendtrainer. Zudem ist das Konzept durchgängig. Bedeutet beispielsweise: Alle Jugenden sowie die Herrenmannschaft spielen ein 4-4-2 System und agieren somit in einer ballorientierten Raumdeckung. „Wir wollen leistungsorientiert arbeiten, es aber auf der anderen Seite auch jedem Haushamer ermöglichen, hier Fußball zu spielen“, so Wagner. Bei den Jüngeren soll die Aus- bildung in den Grundtechniken im Vordergrund stehen, während bei den Älteren besonders die Taktikschulung auf dem Programm steht.

Und so können sich die Knappen mittlerweile vor einem Ansturm der Jugendlichen - derzeit 180 - kaum noch retten und wollen neben einer D2 und einer C2 ab der kommenden Saison sogar eine B2-Jugend ins Rennen schicken. Das wäre vor nur drei Jahren noch undenkbar gewesen. Dabei geht es den Verantwortlichen weniger um den kurzfristigen Erfolg. „In erster Linie möchten wir versuchen, das Konzept umzusetzen“, betont SG-Abteilungsleiter Sepp Eham. „Der sportliche Erfolg ist aber natürlich eine logische Folge.“ Dennoch steht auch ein anderer Aspekt im Vor- dergrund: die Charakterschulung. „Wir wollen unsere Spieler nicht nur sportlich weiterbringen, sondern auch Fair-Play, die Freude am Sport und eine gewisse Verantwortung vermitteln“, sagt Wagner.

Einen Nachteil gibt es aber doch: die immens gestiegenen Kosten. Diese Aufgabe ist nur mit Hilfe von Sponsoren zu bewältigen.

Quelle:
Miesbacher Merkur vom 08.07.2010