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21.07.2021 22:24 Alter: 3 yrs
Kategorie: Tennis

Nicht nur der rote Sand ist neu

SG Hausham weiht renovierte Plätze ein – Bürgermeister rechtfertigt Zuschuss


Kleines Eröffnungsduell: Mats Müller (l.), Spartenleiter Tennis bei der SG Hausham, und Bürgermeister Jens Zangenfeind probieren die renovierten Plätze aus. Im Hintergrund schauen einige Gemeinderäte zu. Foto: tp

Auch wenn sich Bürgermeister Jens Zangenfeind und Spartenleiter Mats Müller nur der Gaudi halber am Netz gegenüberstanden: Die beiden frisch sanierten Tennisplätze der SG Hausham sind bestens gerüstet für den Punktspielbetrieb. So ließ der Verein nicht nur den Untergrund komplett neu aufbauen, sondern auch neue Zäune und Randsteine installieren. Dass der Bürgermeister und einige Gemeinderäte dem roten Sand an der Zentralen Sportanlage einen Besuch abstatteten, war nicht bloß ein Zeichen des Sportinteresses. Vielmehr wollten sie sich davon überzeugen, dass der beschlossene finanzielle Zuschuss zur Sanierungsmaßnahme gut angelegt ist.
Wie berichtet, hatte der Gemeinderat im Herbst 2020 entschieden, sich an den Kosten zu beteiligen. Wie hoch der Betrag nun tatsächlich ausfällt, konnte Zangenfeind auf Nachfrage unserer Zeitung noch nicht beziffern. Man müsse noch den finalen Fördersatz des Bayerischen Landessportverbands (BLSV) abwarten, der sich wohl zwischen 20 und 40 Prozent bewegen werde. Als Gesamtkosten seien zuletzt 110 000 Euro im Gespräch gewesen. Die Schlussabrechnung werde die SG Hausham aber dem Gemeinderat zur erneuten Abstimmung vorlegen.
Darin enthalten ist laut Zangenfeind auch die Sanierung des benachbarten Kleinfeldplatzes für rund 15 000 Euro. Dies hatte Willi Halletz (Grüne) jüngst im Gemeinderat kritisiert. Es ärgere ihn, dass die Maßnahme in Auftrag gegeben wurde, obwohl diese nicht Teil des damaligen Zuschuss-Beschlusses gewesen ist. Der Rathauschef betont auf Nachfrage unserer Zeitung aber, dass alles korrekt abgelaufen ist. Die SG Hausham sei Auftraggeber, also könne sie auch selbst über den Umfang der Arbeiten entscheiden. Wie viel die Gemeinde am Ende bezahle, könne der Gemeinderat frei entscheiden. Die Verwaltung werde aber einen Anteil von 80 Prozent vorschlagen, kündigt Zangenfeind an. Wie bei allen anderen Vereinen in Hausham wolle man auch das Engagement der SG Hausham – nicht zuletzt im Jugendbereich – unterstützend würdigen. Dass die Gemeinde dennoch die Kosten im Blick habe, zeige, dass sich auch der Bauhof bei den Arbeiten eingebracht habe.
Die Anregung, auch das Kleinfeld zu sanieren, sei übrigens vom BLSV gekommen. Nachdem die SG den schlechten Zustand des Hartplatzes (teilweise war der Boden regelrecht aufgeplatzt) beschrieben habe, habe der Verband geraten, diesen mit in die Maßnahme aufzunehmen. Der Rathauschef begrüßt dies ausdrücklich. „Der Platz war mit den ganzen Stolperfallen nicht mehr verkehrssicher.“ Genutzt werde er hingegen rege, beispielsweise zum „Fußballtennis“. Dies nicht zuletzt auch von Jugendlichen, die zwar nicht im Verein seien, aber sich gern bewegen würden. „Das wollen wir nicht unterbinden, weil die Zentrale Sportanlage allen Bürgern offenstehen soll.“
Die beiden renovierten Sandplätze hingegen seien so ausgestattet, dass sie auf Jahrzehnte hinaus allen sportlichen Anforderungen genügen. Durch einen Anschluss an das bereits vor einigen Jahren errichtete Technikhaus sei nun auch die Bewässerung auf dem neuesten Stand. Das Wasser fließt in unterirdischen Leitungen zu den Düsen, die sich per Zeitschaltuhr aus dem Sand erheben. „Die Plätze brauchen immer eine gewisse Grundfeuchtigkeit“, erklärt Zangenfeind. Sind sie zu trocken, würde der Sand vom Wind verblasen. Und noch in anderer Hinsicht trotzen die neuen Spielfelder dem Klimawandel: Dank der ebenfalls verbesserten Entwässerung halten sie auch starkem Regen stand.
Bei der Sparte Tennis der SG Hausham ist man froh und dankbar für die Sanierung. Damit sind nun drei der insgesamt sechs Plätze fertig. Wann die anderen renoviert werden, steht laut Spartenleiter Müller noch nicht fest. „Da ist nichts spruchreif.“
Quelle: Miesbacher Merkur vom 21.7.2021