Neue Anlagen zum Schnäppchenpreis
Die Haushamer Sportler haben Glück, dass im Rathaus eine findige Verwaltung das passende Förderprogramm aufgestöbert hat. So können drei weitere Tennisplätze sowie die Tartanbahn der Zentralen Sportanlage saniert werden.

Stolperfallen für Athleten: Die Tartanflächen auf der Zentralen Sportanlage in Hausham sind rissig. Bei der rund 250 000 Euro teuren Sanierung bekommt die Gemeinde 90 Prozent der Kosten von Bund und Freistaat bezuschusst. Foto: tp
Das Kosten-/Nutzen-Verhältnis aus Haushamer Sicht stimmt. Für 39 000 Euro bekommen die Sportler in der Gemeinde drei runderneuerte Tennisplätze, und die Laufbahn der Zentralen Sportanlage – eine von nur zwei 400-Meter-Bahnen im Landkreis – wird ebenfalls saniert. Die Gesamtkosten der Vorhaben belaufen sich zwar auf geschätzt 390 000 Euro, aber 90 Prozent kommt aus dem sogenannten Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten, gespeist aus Bundes- und Landesmitteln. Der Gemeinderat hat nun beschlossen, die Sanierungsmaßnahmen durchzuziehen, wobei im Fall der Tennisplätze (Gesamtkosten: 140 000 Euro, Förderung: 128 000 Euro) das Gemeindesäckel 80 Prozent der nicht geförderten Kosten übernimmt, also 11 200 Euro. Die restlichen 800 Euro müssen die SG Hausham und die Tennisabteilungen tragen. Die Leistungen werden nun ausgeschrieben.
Im Gemeinderat berichtete Tennisabteilungsleiter Matthias Müller, dass die 1981 gebauten Plätze nur aufgrund der sehr guten Pflege des Platzwartes überhaupt noch bespielbar seien. Die übliche Lebensdauer solcher Anlagen betrage 25 Jahre. Allmählich sei eine Sanierung aber überfällig. Ein Stillegen der Plätze 1 bis 3 komme aber nicht infrage. „Wir sind mit unserer Kapazität an der Grenze.“ Mit nur drei Plätzen sei der Bedarf unmöglich zu decken. Wie berichtet, waren die anderen Plätze vergangenes Jahr mit Hilfe von Fördergeldern des Bayerischen Landessportverbands saniert worden – bei einem deutlich geringeren Fördersatz. Im Lichte dessen sagte Müller: „90 Prozent sind eine Hausnummer, die wir nie erwartet hätten.“ Nach der Sanierung „hätten wir für Jahrzehnte unsere Ruhe“.
Den Zustand der Tartanbahn schilderte dem Gremium die Leichtathletin Sabrina Zeug. Sie sprach von Rissen, die sich gebildet hätten, teilweise scheine schon der Beton-Unterbau durch. Auch Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) attestierte „dringenden Sanierungsbedarf“. Rund 250 000 Euro wird das Runderneuern der Bahn – die auch von den Schulen genutzt wird – insgesamt wohl kosten.
Hausham ist eine von nur zwölf Gemeinden in Oberbayern, die heuer die Sportstätten-Förderung bekommen. In ganz Bayern sind es 44, insgesamt schütten Bund und Land 28,7 Millionen Euro aus. Die größte Einzelsumme landesweit kassiert die Stadt Traunstein für den Ersatzbau einer Turnhalle: 2,7 Millionen Euro.
Gemäß den Richtlinien können „Sportstätten, die in Programme der Bund-Länder-Städtebauförderung aufgenommen sind“, gefördert werden. Dies ist bei den genannten Anlagen der Fall, nicht aber bei einem weiteren Projekt, das die Gemeinde eingereicht hat: der neuen Flutlichtanlage am Fußballplatz gegenüber der Agip-Tankstelle. Diese wurde nicht berücksichtigt. Um die Finanzierung der laut Zangenfeind rund 100 000 Euro teuren Maßnahme muss sich Hausham also anderweitig kümmern. Ebenfalls nicht in die Förderung aufgenommen wurde die Sanierung der Heizungsanlage im Sportheim.
Quelle: Miesbacher Merkur vom 28.9.2022