1927 bis 1946
Gründung 1927
Man schrieb das Jahr 1927, als sich bei einem Kreis junger Turner der Wunsch durchsetzte, das bereits in mehreren Orten des Oberlandes betriebene Fußballspiel auch in Hausham einzuführen. Die Idee stammte vom Spielwart des Turnvereins Paul Prankl, der selbst, anlässlich eines beruflichen Aufenthaltes in Schweinfurt, mit dem runden Leder Bekanntschaft machte.

Die Faszination dieses Kampfspiels begeisterte diesen Allround-Sportler so sehr, dass er sofort nach Rückkehr in seinen Heimatort nach Gleichgesinnten Ausschau hielt, mit denen er das Unternehmen Fußball starten konnte. In der Person des 27 jährigen Haushamer Zahnarztes Fritz Wismann, einem leidenschaftlichen Sportler, der sich bereits als Skipionier einen Namen gemacht hatte, fand er einen kompetenten Mitstreiter für seine Idee. Dass diese beiden fortschrittlich denkenden Männer damit bereits den Grundstock dafür legten, dass dieses neue Spiel einmal zur dominierenden Sportart im „oberbayerischer Kohlenpott" werden würde, konnte man damals allerdings noch nicht ahnen.Am 03. Juni 1927 wählten 25 junge Turner im Haushamer Hof Paul Prankl zu ihrem Spielführer. Aus Schweinfurt brachte er zudem ein Dress in den Farben Weiß/Blau mit. Dieses gefiel allen so gut, dass man sich sofort die gleichen Trikots zulegte und diesen Farben bis zum heutigen Tag treu geblieben ist. Doch wo sollte man diesen Sport betreiben? Man hatte keinen Sportplatz. In zähen Verhandlungen gelang es Prankl und Wismann, vom Wölfl Bauern ein Grundstück zu pachten (heutiger Standort der AGIP-Tankstelle).Wie zielstrebig die Gründerväter des Haushamer Fußballs vorgingen, zeigt die Tatsache, dass man schon knapp 2 Wochen nach der Gründungsversammlung am 16. Juni 1927 das erste Match gegen den FC Miesbach bestritt. Wenn man in Betracht zieht, dass man ohne Technik, nur mit dem Elan des Neuen gegen den bereits etablierten Gegner antrat, war das 7:2 ein durchaus achtbares Ergebnis.

Die Mannschaft hatte folgende Besetzung Florian Blößl, Sepp Geiger, Anton Odlacek, Gorg Schilcher, Michael Martl, Fred Danninger, Paul Prankl, Karl Deyerl, Fritz Stanglmeier, Willi Ruile, Hans Zenzinger. Ferner gehörten zum Team: Sepp Bortenlänger, Rudolf Hackner und Sepp Linz. Der Anfang war also gemacht; aber nun stellte sich heraus, dass man, um Meisterschaftsspiele bestreiten zu könne, nicht dem DTB, sondern dem DFB angehören musste. Und so berief am 04. Mai 1928 der Zahnarzt Fritz Wismann eine Versammlung in den Gasthof „Berggeist" (heute Praxis Dr. Beer) ein, mit dem Ziel, den 1. Fußballclub Haushams ins Leben zu rufen. 32 Interessenten folgten der Einladung. Die 1. Vorstandschaft hatte folgende Zusammensetzung: 1. Vorsitzender: Fritz Wismann, Zahnarzt; 2. Vorsitzender: Emanuel Brauneis, Friseurmeister; 1. Schriftführer: Kurt Krause, Lampenmeister im Bergwerk; 2. Schriftführer: Sepp Geiger; 1. Kassier: Georg Zieglmeier sen., Sattlermeister; 2.Kassier: Georg Felsl, Metzgermeister; Beisitzer: Josef Strangl, Metzgermeister; Georg Bachmeier, Schuhmachermeister; Johann Larcher, Elektriker im Bergwerk; Spielausschuss: Johann Schmid, Amtmann in der Gemeinde; Spielführer: Paul Prankl, Elektriker.

Auf dem nun zur Verfügung stehenden Sportplatz (heute Sonnenstraße) herrschte bald reger Trainings- und Spielbetrieb und man konnte neben einer 2. Herrenmannschaft auch bereits eine Jugendmannschaft aufstellen. Bald zeigte sich, dass Prankl´s Idee in Hausham auf fruchtbaren Boden fiel und im Wettstreit mit der damals noch zahlenmäßig kleinen Konkurrenz im Umland (Miesbach, Gmund, Holzkirchen, Bad Tölz, Lenggries) konnte man beachtliche Erfolge erzielen, ja, man wagte sich sogar an die damals übermächtigen Münchner Vereine und dies mit wechselndem Erfolg. Doch bald fiel ein Wermutstropfen auf die Aktivitäten der begeisterten Fußballer.
Durch Gemeinschaftsarbeit wurde ein Platz errichtet
Die damals politische Konstellation ließ es nicht zu, dass Bürgerliche und „Freie" einträchtig miteinander Sport betrieben, und so wurde bereits 1929 die Freie-Fußball-Vereinigung Hausham gegründet mit der Folge, dass einige Spieler zu dem neu gegründeten Verein wechselten, der sich in mühevoller Gemeinschaftsarbeit selbst einen Platz errichtete - der in den folgenden Jahrzehnten zur Hochburg werden sollte - den Sportplatz an der Schlierach (heute Alpengasthof „Glückauf`). Aber so weit war es noch lange nicht. Zunächst einmal hatte Hausham zwei Fußball-Vereine, von denen jeder unter dem Zwei-Klassen-System litt und keiner so recht auf die Beine kam. Dessen ungeachtet lief aber beim FC Hausham sowohl sportlich als auch gesellschaftlich der Betrieb weiter und 1930 veranstaltete man ein großes Pokal Turnier, das die FC Spieler als strahlenden Sieger vor Gmund, Bad Tölz und Holzkirchen sah. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten veränderte sich auch die sportliche Landschaft in Hausham.
Am 23.4.1933 wurde der FC Hausham wieder als Unterabteilung an den Turnverein integriert. Paul Prankl wurde Abteilungsleiter und vertrat fortan die Fußballer im Turner Rat, während Fritz Wismann 2. Vorsitzender beim Turnverein wurde. Die Freie Fußballvereinigung - wie alle Arbeiter- Sportvereine im Deutschen Reich - wurde von den damaligen politischen Machthabern ersatzlosliquidiert. Die Arbeitersportler kamen teilweise wieder zum Turnverein. Ihr Sportplatz an der Schlierach wurde fortan der Haushamer Fußballplatz, den man in Gemeinschaftsarbeit vergrößerte und ihr Spitzenfunktionär Sepp Reichardt wurde im März 1934 zum technischen Leiter der Fußball-Abteilung im Turnverein gewählt. Das neue Clublokal war nun das Gasthaus „Zur Schlierach", da dieses genau neben dem Sportplatz lag. In der Folgezeit wurde der Spielbetrieb immer schwieriger, sowohl Spieler als auch Funktionäre mussten Kriegsdienst leisten und trotzdem konnte man sportliche Erfolge feiern.
So steht u.a., dass 1942 die 1. Mannschaft Gruppenmeister wurde und die Jugend schon zum 3. Mal die Bannmeisterschaft errang.