SG Hausham

Zum Hauptinhalt springen
Owen - Meldungen > SG Hausham > Fußball
< Mit Siegen zur Deutschen
26.06.2014 11:30 Alter: 11 yrs
Kategorie: Fußball

Julie ist der geborene Fußballer

Die ehemaligen Trainer des US Nationalspielers Julian Green erinnern sich an die Anfänge.


 „Der hat halt keine Ahnung, der Klinsmann“, schimpft Bernhard Marcks am Tag nach dem ersten Aufritt der US- Nationalmannschaft in Brasilien. Grund für Marcks’ Ärger: Bei der Partie gegen Ghana kam Julian Green (19) nicht zum Einsatz. „Aber das wird er noch“, da ist sich Zdravko Mitrovic sicher. Beide, Marcks und Mitrovic, haben den Miesbacher Fußballer Green von Beginn an begleitet. Mitrovic als Trainer beim FC Miesbach. Marcks später bei der SG Hausham.  Wie alles anfing, weiß Mitrovic noch genau. „lch seh's noch vor mir", sagt der 46-jährige Miesbacher. Es war in der Hauptschul-Turnhalle. Greens älterer Bruder Justin („Der war auch ein Topspieler") gehörte zu der Mannschaft, die Mitrovic damals mit Sven Baumann zusammen trainierte. „Der Julie wollte immer nicht, er war etwas schüchtern.“ Am besagten Tag schaute er mit seiner Mutter von der Tribüne aus zu, sein Bruder hatte mit dem Fußball inzwischen wieder aufgehört. „lch hab’ dem Julie gewunken‚ er soll mitspielen“, erinnert sich Mitrovic. Das tat Green dann auch — und hörte nicht mehr auf.  ln jeder freien Minute übte er auf dem Platz der Hauptschule gegenüber von seinem Zuhause Freistöße oder daddelte mit dem Ball. „ln einem Alter, in dem andere nach fünf Minuten schon wieder aufhören“, sagt Mitrovic. „Der Julie hat immer Lust gehabt. Fußball zu spielen. "lmmer.“  Dass Green begabt ist, war sofort klar. „Das hat man schon beim Warmmachen gesehen. Der Julie ist ein Talent, der geborene Fußballer.“ Der größte Erfolg mit dem FC war das Erreichen des Merkur CUP-Halbfinales 2006. Nach der E-Jugend wechselte Green zur SG Hausham. „Hausham hatte schon immer die beste Jugendarbeit in Landkreis“, betont Mitmvic. Von der D- bis zur A-Jugend spielten und spielen alle Mannschaften in der Kreisliga. Dass Mitrovic seine besten Spieler praktisch weggeschickt hat, kam beim FC naturgemäß nicht gut an. „ich denke noch immer, dass es eine sehr richtige Entscheidung war‘, sagt er. Dass Green heute einen Profivertrag beim  FC Bayern hat und in Brasilien bei der Weltmeisterschaft ist, hat er der SG zu verdanken, betont Mitrovic. Bernhard Marcks‚ seit zehn Jahren stellvertretender Jugendleiter der SG Hausham und Coach der A-Jugend, trainierte Green damals in dessen zweiten Jahr in der D-Jugend und dem ersten in der C-Jugend. „Er wusste schon immer zwei Schritte vorher, was er machen muss“, sagt der 46-jährige Haushamer. Das blieb natürlich auch anderen nicht verborgen. „Die gegnerischen Trainer haben immer gesagt: Den werdet’s nicht lang haben, wenn einer so begabt ist.“ So kam es ja auch.  „Der FC Bayern war schon immer an ihm dran“, berichtet Marcks. Doch die Bayern gaben Green Zeit, sich in Hausham zu entwickeln. Erst in der B-Jugend erfolgte der Wechsel an die Säbener Straße. Der Kontakt nach Hausham ist nie abgerissen. „Er hat ja seine Spezln hier.“ Jede freie Minute verbringt Green dort am Fußballplatz. „lch glaube, er würde gern mitspielen“, sagt Marcks. „Aber das geht ja nicht.“ Neben Greens Talent loben die beiden Trainer vor allem seinen Charakter. „Er ist immer auf dem Boden geblieben“, sagt Mitrovic. „So wie er gegangen ist, ist er immer noch“‚ ergänzt Marcks. Das wird er auch bleiben, egal wie weit es für den Stürmer noch nach oben geht. Da sind sich beide einig. „Der Julie bleibt schon auf dem Boden“, sagt Mitrovic. „Das ist ein total netter Bub, ein anständiger Kerl. Er ist überhaupt nicht hochnäsig“, sagt Marcks. Und Green hat immer einen guten Spruch auf den Lippen. Das muss er in Hausham auch. „Von seinen Spezln muss er sich zwischendrin schon mal einen Spruch anhören“, verrät Marcks. Nach dem Motto: „Wann gehst jetzt mal zu einem gscheidn Verein?“ Der Julie weiß das zu nehmen. „Der ist dann nicht beleidigt.“ Auf Greens Entwicklung sind beide mächtig stolz. „Es ist eine gute Werbung“, sagt Mitrovic. „Aus unserem kleinen Miesbach kommt ein Superstar. Denn das ist er ja jetzt.“ Als 19-Jähriger schon bei einer WM dabei zu sein, schaffen nicht viele. Da muss sogar Marcks einräumen: „Da hatte der Klinsmann dann doch mal Ahnung.“  Quelle: Miesbacher Merkur vom 26.6.2014