SG Hausham

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27.05.2014 12:07 Alter: 11 yrs
Kategorie: Fußball

Absolut Verdient

Mehrmals sind die Haushamer Fußballer knapp gescheitert, nun ist der Aufstieg perfekt - ebenso das neue Trainerduo.


Die Stimme macht noch nicht ganz mit. Ansonsten aber ist Josef Sontheim gut drauf: Der Fußball Trainer der SG Hausham ist sogar bester Laune am Montagmittag. So lässt sich auch eine ordentliche Feier leichter verkraften. Und die hat es Sonntagnacht in Hausham definitiv gegeben. „Es war ganz lustig“, sagt Sontheim. Nach dem nervenaufreibenden letzten Saisonspiel in Dietramszell und der auf den letzten Drücker eingefahrenen Meisterschaft in der Kreisklasse 2 entlud sich die Anspannung in einem Feiermarathon. Erst auf dem Spielfeld, dann in der Kabine, im Haushamer Vereinsheim, später auf dem heimischen Volksfest und zum Finale in einer Bar. „Es war sehr intensiv“, sagt Sontheim. So wie das sportliche Saisonfinale. Nach der Winterpause schienen die Haushamer als Fünfter und mit neun Punkten Rückstand auf Spitzenreiter SF Egling bereits aussichtslos abgeschlagen. Dann begann die Siegesserie und am vorletzten Spieltag war die SG auf einmal Tabellenführer. Die Mannschaft hatte alles in der Hand und hätte es fast wieder hergeschenkt. Nur 2:2 zu wenig, falls die Eglinger in Rottach-Egern gewinnen. Doch FC-Spielertrainer Franz Pfluger erzielte in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich, sorgte für Haushamer Jubelstürme. „Das war der Wahnsinn“, sagt Sontheim. „Wir haben richtig gut gespielt, und dann habe ich gedacht, es hat sich alles gegen uns verschworen.“ Ein Abseitstor kassiert, zwei Elfmeter verweigert. Den Pfosten getroffen. Auf einmal bekam seine Elf das Nervenflackern. Dass es doch gereicht hat wenn auch mit Schützenhilfe‚ „das haben wir uns Lauf der Jahre absolut verdient“, sagt der Coach. So oft waren die Haushamer in den vergangenen Spielzeiten am Aufstieg dran, immer scheiterten sie. 2012/ l3 nach einer Odyssee erst im Entscheidungsspiel um Platz eins gegen die Holzkirchner Reserve, dann in zwei Relegations-Duellen. Zuvor hatte die SG unter Sontheim zweimal in der Relegation den Aufstieg von der A- in die Kreisklasse verpasst. „Wir haben so oft Pech gehabt", sagt Abteilungsleiter Sepp Eham. „Jetzt ist es mal anders herum gelaufen.“ Er ist froh, dass es diesmal direkt geklappt hat. „ln der Relegation wären wir wahrscheinlich wieder gescheitert.“ Der jetzige Erfolg ist für ihn der Lohn für eine kontinuierliche Entwicklung. „Wir haben immer wieder unsere Jugendspieler eingebaut.“ Der Kern des Meisterteams spielt seit der B-Jugend zusammen und ist immer noch sehr jung. Am Sonntag stand eine Elf mit einem Durchschnittsalter von unter 20 Jahren auf dem Platz. Auch wegen dieser Unerfahrenheit sind die Haushamer zuletzt immer wieder gescheitert. „Aber daran sind die Burschen gereift“, sagt Hubert Holzner‚ der die Mannschaft in den vergangenen drei Jahren betreut hat. lm April hatte er die Aufgabe an Sontheim abgegeben, um die Sportliche Leitung im Verein zu übernehmen. „Dieses Scheitern war wichtig“, glaubt er. „Nur so konnten sie sich jetzt belohnen, und das freut mich wahnsinnig für diese geile Truppe.“ Im Nachhinein sei auch der Trainerwechsel die richtige Entscheidung gewesen. Weniger, weil dadurch vielleicht der entscheidende Impuls gesetzt wurde. „Eigentlich hatten wir den Aufstieg bereits abgeschrieben“, sagt Holzner und fügt scherzhaft hinzu: „Aber wenn ihn die anderen nicht haben wollen, nehmen wir ihn gerne.“ Vielmehr konnte der Sportliche Leiter durch die neue Aufgabenverteilung die Weichen für die Zukunft stellen. Der beziehungsweise die Nachfolger für die Trainerposition stehen fest sowie einige Verstärkungen. Denn dass Sontheim nur bis Saisonende zur Verfügung steht, war von Anfang an so ausgemacht. Beerben wird ihn ein Duo, das als Spielertrainer fungiert: Felix Scherer und Sebastian Gerzer, diese Saison noch bei Bezirksligist FC Miesbach im Einsatz, stehen ab sofort in Hausham in der Verantwortung. Den 23-jährigen Scherer kennt Holzner bestens, er hat ihn in der Wamgauer Jugend trainiert. „Uns als ich gehört habe, dass er seinen Trainerschein macht, habe ich sofort zugeschlagen.“ Er sieht kein großes Risiko, mit zwei Unerfahrenen zu arbeiten. „Die beiden bekommen alle Freiheiten und genauso Zeit, sich zu entwickeln, wie unsere Spieler.“ Einen Vorteil haben beide schon mal: Sie bringen auf jeden Fall ein bisschen mehr Erfahrung ins Team. Ob sie auch ausdauernd feiern können, müssen sie aber erst noch beweisen. Quelle: Miesbacher Merkur vom 27.5.2014