SG Hausham

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Leichtathletik
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07.10.2022 08:29 Alter: 3 yrs
Kategorie: Leichtathletik

Ein absolutes Super-Ergebnis

Sabrina Zeug mit neuem deutschen Rekord im Werfer-Fünfkampf


Die Abstimmung zwischen Sabrina Zeug und Trainer Hans Zenzinger ist ein Schlüssel zum Erfolg der vielseitigen Haushamer Werferin. Foto: Ludwig Stuffer

Mit einer Gold- und einer Silbermedaille glänzten die Leichtathleten der LG Oberland bei den bayerischen Meisterschaften im Wurf-Fünfkampf in Bogen. Allen voran ein neuer deutscher Rekord machte diese Reise von knapp 200 Kilometern einfach lohnenswert.

Im Tennis würde man „Spiel, Satz und Sieg“ sagen: In der Leichtathletik schrieb Sabrina Zeug Geschichte, zumal sie alles holte, was zu holen war. Genau gesagt: Im Wurf-Fünfkampf der W30 wurde die 30-jährige Athletin der SG Hausham neue bayerische Meisterin und verbuchte parallel gleich sechs neue Bestmarken: Mit 3813 Punkten erzielte sie nicht nur einen neuen deutschen Rekord und damit neue Top-Marken für Bayern, Oberbayern, den Kreis Südostoberbayern, die SG Hausham und natürlich sich selbst. Allein die bayerische Rekordmarke von Betina Gabler von der LG München mit 3099 Punkten hatte ganze 20 Jahre gehalten – bis eben Zeug diese Marke pulverisierte. Den bisherigen deutschen Rekord (3743) übertrumpfte sie um stolze 80 Zähler.

Vorangegangen waren bei ihrem goldenen Wurfereignis fünf ausgezeichnete Leistungen mit 48,87 Metern im Hammerwurf, 13,32 Metern im Kugelstoßen, 42,90 Metern im Diskuswurf, 38,59 Metern im Speerwurf und 15,08 Metern im 9,08-Kilo-Gewichtwurf. Trainer Hans Zenzinger, der bei allen Wettkämpfen wie ein Regisseur im Stuhl an der Wettkampfanlage sitzt, war sehr stolz: „Sabrina hatte in allen fünf Disziplinen stabil starke Leistungen erzielt und das ist aller Ehren wert, dass sie keine Schwäche zeigte.“ Seine Athletin sei „wohl die vielseitigste Werferin in Deutschland. Denn Sabrina hat in der langen Zeit gelernt, dass sie alle Wurfgeräte technisch sauber wirft und stößt, obwohl sie mit 1,70 Metern Körpergröße nicht einer modernen Wurfathletin entspricht.“ Im Steinstoßen wurde Zeug jüngst deutsche Meisterin ebenso wie im Schleuderball (wir berichteten), deshalb waren die Erwartungen in Bogen relativ hoch.

Klar: Möglich sind ihre großen Erfolge auch, weil Zenzinger individuell und unermüdlich zur Verfügung steht. Hinzu kommen aber auch das engagierte Training und der gesunde Ehrgeiz seiner Athletin: Die Apothekenhelferin kann montags, dienstags, donnerstags und freitags erst ab 19.15 Uhr zum Training erscheinen und absolviert noch oben drauf immer mittwochs zwei Einheiten mit Wurf-Technik, Kraft-Gymnastik und Gewichtheben. Zusätzlich kommt meist noch eine Wettkampf-Einheit am Sonntag hinzu.

Trotz der Professionalität ist die Haushamerin nach wie vor keine Profi-Sportlerin, sondern eine reine Amateurin, die alle ihre Unkosten aus eigenen Mitteln bezahlen muss, während die SG Hausham die Startgelder und Übernachtungskosten übernimmt. Zenzinger ist sich deshalb sicher: „Ich glaube, dass Sabrina die beste deutsche Amateurwerferin ist.“

Der erfahrene Coach resümiert: „Dieser deutsche Rekord im Wurf-Fünfkampf ist nun eine neue Messlatte für uns und ein absolutes Super-Ergebnis im Rückblick auf diese lange Saison.“ So ein Fünfkampf sei eben etwas ganz Besonderes. Zumal er nicht nur eine gewisse Kondition mit jeweils drei Versuchen in den fünf Wettbewerben erfordere, sondern auch noch das Einwerfen mit berücksichtigt werden muss. Dies erfordere eine hohe Konzentration für mehrere Stunden Wettkampf und erlaube eben keine Ausrutscher.

Schade ist eigentlich nur, dass die Seniorinnen-Klasse W30 nur in Bayern bei Meisterschaften antreten darf. Bei deutschen Titelkämpfen sind Athletinnen erst ab der W35 und damit dem 35. Lebensjahr startberechtigt.

Und noch eine weitere Medaille gab es für das Team der LG Oberland in Bogen: Reinhard Abram von den SF Föching eroberte den bayerischen Vize-Titel im Wurf-Fünfkampf der M60: Mit 3215 Punkten unterlag der 63-jährige Routinier nur dem favorisierten Andreas Bauer vom TV Burglengenfeld mit 3627 Zählern. Auf seinem Weg zum Silber schaffte er 40,31 Meter im Hammerwurf, 10,06 Meter im Kugelstoßen, 37,48 Meter im Diskuswurf, 26,64 Meter im Speerwurf und 15,21 Meter im Gewichtwurf.

Quelle: Miesbacher Merkur vom 7.10.2022