Kategorie: Tischtennis
Auf verlorenem Posten
SG Hausham rutscht nach 5:9-Niederlage in die Abstiegszone – Dennoch achtbar geschlagen
Es war ansprechend, was die Haushamer Zelluloid-Artisten in einem Heimspiel gegen die SpVgg Thalkirchen III ablieferten. Denn angesichts der Aufstellung der Gäste wäre es schon wagemutig gewesen, mit einem Punktgewinn zu rechnen. Durch eine 5:9-Niederlage sind die Knappen unter den Abstiegsstrich in der Landesliga gerutscht. Eine absehbare Platzierung angesichts der zur Verfügung stehenden Spieler.
Mit Peter Schiege im Team wäre das SG-Sextett eher konkurrenzfähig. Aber der Waakirchner hat mit 57 Jahren den Schläger zur Seite gelegt. Sein Sohn wäre für die Landesliga nicht stark genug. Aber mangels Nachwuchsförderung an der Schlierach trug er auch noch nie das SG-Trikot. Er steht für die SF Gmund-Dürnbach am Tisch. Wobei es schon eine gewaltige Hürde ist, in einer Verbandsliga zu punkten.
Aktuell ist aus dem gesamten Oberland dazu nur Marinus Huber in der Lage. Aber auch der ist in Gmund aktiv. „Wir haben Für und Wider abgewogen. Letztlich haben sich die für die Liga infrage kommenden Spieler für den sportlichen Weg entschieden“, erklärt Haushams Sportwart Max Knies, warum das SG-Sextett nach der abgebrochenen Corona-Spielzeit, in der es keinen Absteiger gab, auf einen Rückzug in die Bezirksoberliga verzichtet hatte.
Knies selbst komplettierte gegen Thalkirchen das Team, da der Otterfinger Ludwig Klier dem Beruf den Vorzug geben musste. Für Schiege stand Klaus Estner in der Box. Und der vormalige Parsberger, der an der Seite von Alexander Pischetsrieder den SVP verlassen hat, punktete. Allerdings gegen einen Gegner, der mit der Landesliga nicht viel am Hut hat. Der aber war der einzige Ersatz im Thalkirchner Team.
Damit war bereits vor den Eingangsdoppeln absehbar, wer die Landkreissporthalle als Sieger verlässt. Der Münchner Stadtbezirk hat im Tischtennis Magnetwirkung, und der Nachwuchs kämpft in der höchsten Spielklasse Bayerns um Punkte. Zwei SG-Zähler in den Eingangsdoppeln, ein achtbarer Punkt im Spitzenpaarkreuz durch Robert Sollinger und ein Sieg des aktuell formstärksten Haushamers Markus Kugel. Der hätte mit etwas Glück auch sein zweites Einzel gewonnen. Gegen Said Scharif Akbary, den Miklos Szalaba geformt hat. Ein Trainer der Extraklasse, wie er in Hausham seit den Zeiten von Hermann Kugel nie mehr in der Halle stand.
Ein Defizit, das nicht nur beim aktuell hochklassigsten Verein im Oberland erkennbar ist. Wobei der Blick über den Tellerrand hinaus für Ernüchterung sorgt. Bayernweit sind aktuell 94 Trainer in der Ausbildung. Aus den Landkreisen Miesbach und Bad Tölz/Wolfratshausen kommt ein einziger.
Quelle: Miesbacher Merkur vom 3.11.2021