Leichtathletik
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16.07.2018 21:09 Alter: 7 yrs
Kategorie: Leichtathletik

Bronze mit einem Zentimeter Vorsprung

Sabrina Zeug Dritte mit der Kugel bei Süddeutscher Meisterschaft – Medaillensatz im Diskus für LG Oberland


Jetzt hat sie den Dreh raus: Bei der Süddeutschen Meisterschaft holte Sabrina Zeug von der SG Hausham mit ihrer neuen Drehstoß-Technik die Bronze-Medaille. Foto: Ludwig Stuffer

Mit zwei Bronzemedaillen und drei Spitzenplätzen haben die Leichtathleten aus dem Landkreis bei den Süddeutschen Meisterschaften der Männer, Frauen und der Jugend U18 in Erding ein Ausrufezeichen gesetzt. In ausgezeichneter Verfassung präsentierte sich dabei Anna-Lena Stich aus Miesbach im 5000-Meter-Rennen der Frauen. Nach einem sehr schnellen Beginn konnte sich die 24-Jährige vom PTSV Rosenheim immer weiter nach vorne arbeiten und sogar auf den letzten 1000 Metern ihr Tempo forcieren. Ein schier unermüdlicher Endspurt auf den letzten 200 Metern sorgte für die Sensation: Mit 17:57,78 Minuten spurtete Stich zur süddeutschen Bronzemedaille. Mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit musste sie sich nur Gesa Bohn vom LAC Quelle Fürth mit 17:11,15 Minuten und Isabel Leibfried von der TSG Heilbronn mit 17:16,03 Minuten geschlagen geben.Nach vielen Spitzenplätzen in den Kugelstoß-Finals der vergangenen Jahre gab es diesmal für Sabrina Zeug von der SG Hausham allen Grund zum Feiern. Mit ihrer mittlerweile ausgezeichneten Drehstoß-Technik brachte sie diesmal einen sehr starken Schwung in die Vier-Kilogramm-Kugel und erzielte am Ende 13,72 Meter. Völlig unerwartet sicherte sich die ehrgeizige Athletin die begehrte Bronzemedaille und bewies bei ihrem Erfolg auch noch echtes Fingerspitzengefühl. Ihr hauchdünner Vorsprung auf die Viertplatzierte Katharina Schiele von der württembergischen Unterländer LG (4./13,71 Meter) betrug nur einen Zentimeter.Trainer Hans Zenzinger witzelte dabei ein wenig über die bislang erste süddeutsche Medaille für Sabrina Zeug: „Das ist irgendwie gar nicht ehrenvoll, wenn es so knapp ausgeht.“ Was die Athletin wenig beeindruckte: „So knappe Entscheidungen hatte ich schon oft.“ Zumal so manche Medaille bei bayerischen Titelkämpfen im Diskuswurf sich in der Vergangenheit bei Differenzen von nur zwei Zentimetern entschieden hatten.Für Zeug war die Kugelstoß-Leistung übrigens kein Zufall, denn zuvor hatte sie beim Alfons-Hasler-Gedächtnissportfest in Föching noch bessere 13,78 Meter im Kugelstoßen erreicht. „Ich habe mich in Erding einfach gut gefühlt“, stellte Zeug zufrieden fest. Süddeutsche Meisterin wurde diesmal die hochfavorisierte Alina Kenzel vom VfL Waiblingen mit 17,94 Meter vor Patrizia Römer vom TSV Hessen Frankenberg mit 14,83 Metern.Auch im Diskuswurf zeigte Zeug gute Nerven: Mit beachtlichen 44,38 Meter war sie Bayerns beste Athletin in dieser Disziplin und sicherte sich damit den starken fünften Final-Platz in der übermächtigen Konkurrenz. Der Titel ging hier an Sabine Rumpf von der hessischen LSG Goldener Grund Selters mit 52,30 Metern vor Vanessa Wallisch von der TSG Wehrheim mit 48,80 Metern.Etwas enttäuscht und eigentlich ziemlich sauer auf sich selbst war Christina Stumböck von der SG Hausham: Die 20-Jährige feierte in Föching noch den Sieg bei den Juniorinnen U23 mit ihrem neuen persönlichen Rekord von 44,23 Metern – doch dieses Resultat konnte sie für die Meisterschaften in Erding nicht konservieren. Mit 40,31 Metern verfehlte sie das angestrebte Finale und musste sich mit dem zehnten Rang begnügen. „Heute hat es einfach nicht geklappt, denn der Wind hat nicht gepasst“, sagte die Athletin unzufrieden. Dies bestätigte auch Trainer Hans Zenzinger: „Der Diskuswurf war in Erding schwer, zumal wir Rückenwind und eine hohe Luftfeuchtigkeit hatten.“In die begehrte Top 10 der besten Männer über 400 Meter Hürden spurtete Michael Gremm aus Schaftlach. Mit 55,90 Sekunden war der 22-Jährige drittbester Bayer und belegte den neunten Gesamtrang. Erster wurde Max Scheible (TuS Lörrach-Stetten, 52,38 Sekunden). „Ich wollte eigentlich unter 55 Sekunden laufen“, verrät der Schaftlacher, der mit angeschlagenem Knie und noch einem Strauchler an der letzten Hürde Pech hatte. Noch dazu war er innerlich nicht ganz frei: Am Freitag absolvierte er noch erfolgreich seine Gesellenprüfung zum Mechatroniker.Quelle: Miesbacher Merkur vom 16.7.2018