Fußball
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22.09.2018 09:05 Alter: 7 yrs
Kategorie: Fußball

Im Zeichen des Nachwuchs

Derby zwischen dem TSV Otterfing und der SG Hausham von personellem Umbruch geprägt


Wer ist diesmal oben auf? Sowohl Benedikt Schauer (in Rot) und die SG Hausham als auch Simon Eder und der TSV Otterfing brauchen Punkte. foto: andreas leder

Es hat sich schon vielfach bestätigt, dass in einem Lokalderby der Tabellenstand zweitrangig ist. Und hier die Punkte zu holen, ist Balsam für Psyche und Selbstvertrauen. Dass sowohl der TSV Otterfing als auch die SG Hausham in dieser Hinsicht Nachholbedarf haben, kommt vor der Fußball-Kreisliga-Partie an diesem Sonntag am Nordring dazu. Beide haben Wunden zu lecken. Der personelle Umbruch, den beide heuer eingeleitet haben, geht etwas zögerlich vonstatten. Den Nachwuchs an das Niveau der Kreisliga heranzuführen, braucht eben seine Zeit. Und die Zeit ist es, die beiden Mannschaften durch die Hände zu gleiten droht.Der TSV Otterfing hat nach der 0:5-Schlappe vom vergangenen Wochenende bei der DJK Waldram wieder Blickkontakt zur Abstiegsregion, ist aber mit zwei Siegen und zwei Unentschieden noch annehmbar unterwegs. Über den Knappen hingegen brauen sich inzwischen die Gewitterwolken zusammen. Sechs sieglose Begegnungen, und einzig das 2:2-Remis gegen den Aufsteiger SV Miesbach als Achtungserfolg, sind als Fehlstart zu betiteln.„Es gehört zu den Vorzügen der Jungen, dass sie Fehler machen dürfen“, sagt TSV-Coach Mike Probst. „Aber ich erwarte, dass sie daraus kontinuierlich lernen.“ Otterfings Trainer hat das jüngste 0:5 in Waldram nicht am Nachwuchs festgemacht. Hier hatten sich auch die Etablierten an die Nase zu fassen, wobei auch der Schiedsrichter mit drei Fehlentscheidungen in der ersten Halbzeit eine Rolle spielte. Dennoch hält Probst daran fest, die großen Lücken, die der langzeitverletzte Alexander Pilik und der nach Franken zurückgekehrte Bastian Götzfried hinterlassen haben, mit Nachwuchsspielern zu schließen und zudem weiteren Talenten Einsatzzeiten zu gewähren. „Die vereinseigenen Jugendlichen sind das Gold des Klubs. Es gehört zu meinen Aufgaben, diese Schmuckstücken den Glanz und den Feinschliff zu verleihen“, sagt Probst. „Und das ist nur über Einsatzzeiten möglich.“ Andreas Eder, Alexander Küfler, Jonas Eder, Michael Holzmair und Kilian Eder gehören also zum festen Stamm des Kaders.Was den Derby-Gegner betrifft, hat der TSV-Coach eindringlich davor gewarnt, das bisherige Abschneiden als Maßstab anzusetzen. „Wenn es uns nicht gelingt, über den Kampf ins Spiel zu finden, wird es ein böses Erwachen geben.“ Es sind also das Zweikampfverhalten und die Laufbereitschaft, die Probst in den Vordergrund stellt. Und wer sich mit den bisherigen Spielen der SG Hausham beschäftigt, wird feststellen, dass er genau damit recht hat.Es steht hinten an, wie viele Lücken Hans Ostner mit Spielern aus der Reserve zu füllen hatte. Und es ist zweitrangig, dass in sechs Begegnungen erst vier Tore geschossen, aber schon 15 eingefangen wurden. Was das Engagement seiner Burschen betrifft, kann Haushams Trainer mehr als zufrieden sein. Und das in jedem Spiel. Was Ostner, der in Waldram als Zuschauer war, gesehen hat, sollte ihm gefallen haben. Aber mehr als ein Murren über einen Almabtrieb, der zu einem massiven Stau auf der Straße nach Wolfratshausen führte, war ihm hierzu nicht zu entlocken.Sein Spartenleiter hingegen geht etwas mehr ins Detail. Sepp Eham sieht den TSV Otterfing, vor allem mit dem Heimrecht im Rücken, als Favoriten. Dennoch glaubt er fest daran, dass in Bälde die Zeit für den ersten Dreier reif ist – egal wie der Gegner heißt. „Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Dann geht‘s bergauf.“ Es ist nicht der Not geschuldet, wenn Ostner Maximilian Wagenpfeil, Quang Khoi Luu Ngoc, Bastian Ritzinger, Anian Holzapfel und Andreas Schmid auf den Platz schickt. Auch bei der SG Hausham ist ein personeller Umbruch zugunsten des Nachwuchses zu sehen.Quelle: Miesbacher Merkur vom 22.9.2018