Fußball
< Ein Remis als verdienter Lohn
28.10.2017 20:37 Alter: 8 yrs
Kategorie: Fußball
Kategorie: Fußball
Schiri-Legende Zinke wird 80 - und pfeift weiter
Ein Schiedsrichter, der auf allen Fußballplätzen zu Hause und bei allen Verein beliebt ist, das ist eine Seltenheit. Diesen Status hat sich Julius Zinke aus Hausham an der Pfeife erarbeitet.
Seit genau 44 Jahren leitet er für die SG Hausham Spiele in der Region, und alle Vereinsverantwortlichen freuen sich, wenn er zu Gast ist, wenn man nach dem Spiel bei Weißbier und Brotzeit mit Zinke in Erinnerungen schwelgen kann. Diesen Sonntag feiert Zinke, den Waakirchens Trainer Christian Pölt als „lebende Legende des Amateursports“, bezeichnet, seinen 80. Geburtstag im Sportheim des SV Miesbach.
Bis zu 100 Spiele leitet der gelernte Aufzug- und Maschinenbauer sowie zweifache Vater und dreifache Großvater pro Jahr – viele davon im Nachwuchs- und Damenbereich. Oft drei pro Woche, manchmal auch drei am Tag. Bei den Merkur-CUP-Turnieren ist Zinke ebenfalls Dauergast. Und wenn er gerade nicht selbst als Schiedsrichter auf dem Platz steht, verfolgt er die Spiele der Landkreis-Mannschaften als Zuschauer und informiert sich selbstverständlich am Montag in der Heimatzeitung über die Ergebnisse des Wochenendes.
Fußball ist Zinkes Passion. Weil er selbst gespielt hat, kennt er den Blickwinkel der Spieler. „Ich war ein guter Fußballer, habe Landesliga gespielt, aber bei den Schiedsrichtern war ich immer am Rande des Platzverweises“, erzählt er. „Ich hab’ mich immer gefragt: Ist es wirklich so schwer, gut zu pfeifen? Dann habe ich es nach meiner aktiven Karriere ausprobiert.“
Heute ist er auf allen Fußballplätzen daheim und gern gesehen. „Ich habe mir einen Ruf erarbeitet“, sagt er. „Man verzeiht mir auch Fehler.“ Was Andreas Kujawa von den Sportfreunden Gmund anders sieht: „„Der Julius braucht keinen Videoschiedsrichter. Der sieht sowieso alles.“
Als Spieler sieht er sich kritisch. „Ich habe ständig reklamiert und die Goschn aufgehabt.“ Umso entspannter ist er als Schiedsrichter. Fingerspitzengefühl brauche es, verrät er, und einen freundlichen Umgangston. Das zeichnet ihn aus, denn er liebt das Schiedsrichtern. „Ich bin Sportler und mit Leib und Seele. Der Kontakt mit jungen Menschen hält mich jung.“ Und deshalb wird er weiterhin pfeifen – so lange wie mich meine Füße tragen“.
Quelle: Miesbacher Merkur
So gratuliert die Fußball-Szene: „Julius ist ein Schiedsrichter der alten Schule. Für einen Spielauftrag sagt er sogar seine Schafkopfrunde ab. Alles Gute zum 80. Geburtstag, viel Gesundheit und weiterhin guten Pfiff.“ Schiedsrichter-Ehrenobmann und Valleys Bürgermeister Andreas Hallmannsecker. „Den Julius zu kennen, ist für jeden eine Bereicherung. Den Respekt, den ihm Trainer und Spieler entgegenbringen, verdient er sich, weil er menschlich mit allen gut auskommt.“ DJK-Darching-Trainer Patrick Lachemeier. „Julius ist ein prima Schiedsrichter und tadelloser Sportsmann. Von uns alles Gute.“ Sepp Bernöcker, Vorsitzender des SC Wall. „Wir Wiesseer wünschen alles Gute. Ich durfte als Spieler und Trainer Julius erleben. Durch seinen menschlichen und respektvollen Umgang sowie seine fröhliche und wortgewandte Art baut er Brücken.“ Stefan „Schneckerl“ Jacobs, Ex-Trainer des TSV Bad Wiessee. „Ich freue mich immer, wenn er uns mit seiner Ruhe und Sachlichkeit pfeift – auch wenn er in letzter Zeit lieber unsere Damen pfeift. Wir gratulieren herzlich.“ Hans-Werner Grünwald, Trainer des TSV Weyarn. „Er hat das Ehrenamt des Schiedsrichters im Landkreis mit geprägt. Hut ab, alles Liebe zum Geburtstag.“ Martin Rosenberger, Spieler des SV Bayrischzell. „Von ihm habe ich den Spruch: Spielt’s besser Fußball, dann kriegt’s bessere Schiedsrichter. Viel Glück und Gesundheit und viele Jahre auf dem Platz.“ Hans Gruber, Trainer des TSV Irschenberg. „Weiterhin ein feines Händchen bei den sowieso fehlerfreien Entscheidungen.“ Sepp Gerr vom SV Warngau. „Alter ist nur ein Wort. Es zählt, wie man sich fühlt. Julius ist ein Mensch, mit dem muss man einfach auskommen.“ Fredl Hollmann, Sportlicher Leiter des SV Miesbach. „Wenn es hektisch wird, trumpft Julius mit seiner ruhigen Art und seinem sympathischen Lächeln auf.“ Stephan Rachel, TV Tegernsee.